Digitaler Stress am Arbeitsplatz: Was tun, wenn die Digitalisierung zur psychischen Herausforderung wird?

Um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben, ist der Einsatz neuer digitaler Technologien unverzichtbar. Doch die Digitalisierung im Berufsalltag kann auch digitalen Stress verursachen und zu einer neuen Belastung für Mitarbeiter werden. Was können Unternehmen und Angestellte tun, um digitalen Stress zu reduzieren?

Im Rahmen der Studie „Gesund digital arbeiten?!“ wurden über 5000 Erwerbstätige zum Thema „digitaler Stress“ befragt. Mehr als jeder achte Befragte gab hier an, stark bis sehr stark durch digitale Arbeit belastet zu sein. Insgesamt wurden 12 digitale Belastungsfaktoren identifiziert, wobei mehr als jeder dritte Befragte angab, durch mindestens einen dieser Faktoren sehr starker Belastung ausgesetzt zu sein.

Belastungsfaktoren digitaler Arbeit

Am häufigsten führt eine mögliche Leistungsüberwachung durch neue Technologien zu digitalem Stress. 17 % der Befragten gaben an, dass dies für sie einen Belastungsfaktor darstellt. 14 % der Studienteilnehmer nannten den Faktor „Gläserne Person“, also eine Verletzung der Privatsphäre durch die Nutzung digitaler Technologien und Medien, als Grund für besondere Beanspruchung. Die folgende Abbildung stellt alle identifizierten Belastungsfaktoren dar.

Digitaler Stress

Quelle: https://gesund-digital-arbeiten.de/downloadliste/

Entscheidende Rahmenbedingungen aus dem beruflichen und sozialen Umfeld

Neben den genannten Belastungsfaktoren spielt auch das organisationale und soziale Arbeitsumfeld eine Rolle bei der Entstehung von digitalem Stress. So hat die Studie ermittelt, dass hohe emotionale Anforderungen, hohe Arbeitsquantität und soziale Konflikte am Arbeitsplatz neben den negativen Auswirkungen auf das generelle Wohlbefinden auch mit hohem digitalem Stress einhergehen. Eine gute Beziehung zu Vorgesetzten, Zuversicht bezüglich der Nutzung digitaler Technologien und Handlungsspielraum hinsichtlich arbeitsrelevanter Entscheidungen stehen hingegen mit einer geringeren Belastung in Zusammenhang. Auch die Unternehmenskultur beeinflusst den digitalen Stress: In hierarchisch strukturierten Unternehmen mit bürokratischen, prozessorientierten Strukturen wird von geringem digitalem Stress berichtet, wohingegen in innovativeren, kreativen und risikobereiten Unternehmen, die eher ergebnisorientiert handeln, häufiger von starkem digitalem Stress berichtet wird.

Digitaler Stress: Warum ist er überhaupt relevant?

Digitaler Stress hat vielerlei Folgen für die Betroffenen. Neben der Zufriedenheit der Arbeitnehmer, beeinflusst er außerdem die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit – und wird damit zu einem kritischen Thema für Unternehmen.

39 % aller Beschäftigten, die starken digitalen Stress empfinden, geben an, unter psychischen Beeinträchtigungen zu leiden. Unter denjenigen, die nur geringen digitalen Stress empfinden, berichten nur 14 % von psychischen Beeinträchtigungen. Auch an Erkrankungen des Verdauungssystem, neurologisch-sensorischen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems leiden Betroffene von starkem digitalem Stress häufiger als weniger stark Betroffene.

Bezüglich der beruflichen Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit geht digitaler Stress mit verringerter Arbeitsleistung und häufigeren Gedanken an einen Jobwechsel oder gar Aufgabe des Berufs einher – gerade im Fall von wichtigen Leistungsträgern eines Unternehmens ist dies mit Blick auf den Fachkräftemangel ein ernstzunehmender Faktor.

Unternehmerische Maßnahmen gegen digitalen Stress am Arbeitsplatz

Erwerbstätige, die versuchen, digitalen Stress zu bewältigen, schätzen die eigene Gesundheit besser ein, als diejenigen, die nur vereinzelte Bewältigungsstrategien kennen und nutzen. Ähnlich sieht es auch bezüglich Arbeitsfähigkeit und -zufriedenheit aus. Hier können Unternehmen auf technischer, organisationaler und auch personenbezogener Ebene aktiv werden und ihre Mitarbeiter durch gezielte Maßnahmen gegen digitalen Stress unterstützen.

  • Temporäre Stumm- oder Abschaltung von Geräten oder Systemen (beispielsweise Emails)
  • Einrichtung von „Stillarbeitsplätzen“
  • Erreichbarkeits- und Kommunikationsregeln
  • Einrichtung eines Help-Desks
  • Schulungen zu neuen Technologien
  • Schulungen zu Selbstmanagement

Was kann ich selbst zur Stressbewältigung tun?

Auch jeder Einzelne kann selbst für sich verschiedene Maßnahmen ausprobieren, um die digitale Belastung für sich zu reduzieren. So unterschiedlich die Wahrnehmung ist, so individuell sind auch die Tipps, die Abhilfe schaffen können:

  • Digitale Bestandaufnahme: In welchen Situationen fühle ich mich durch digitale Technologien gestresst? Welche Tools nutze ich und wo kann ich reduzieren?
  • Pause heißt Pause: Die Mittagspause bewusst für eine digitale Auszeit nutzen, zum Beispiel für einen Spaziergang oder einen Lunchtermin mit den Kollegen
  • Konzentration: Lege Fokuszeiten fest, in denen du bewusst nur an einer Aufgabe arbeitest und dein Smartphone, dein E-Mail-Postfach und den Teams-Chat stumm schaltest
  • Weniger Ablenkung: Stelle dein Smartphone während der Arbeit in den Flugmodus oder lege es außer Sichtweite
  • Nach Hilfe fragen: Bitte um Unterstützung und Schulungen

Digitalisierung und Gesundheit am Arbeitsplatz

Arbeitsplätze werden immer digitaler – eine Entwicklung, die so schnell nicht abbrechen wird. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen und Arbeitsplätze sowie -umfeld so gestalten, dass Erwerbstätige bestmöglich bei der Bewältigung von digitalem Stress unterstützt werden – oder dieser im besten Fall gar nicht erst zum Problem wird.

Neben dem Berufsalltag nehmen digitale Technologien auch in unserem Privatleben eine immer größere Rolle ein. Um hier das bestmögliche aus den digitalen Technologien herauszuholen, anstatt einen Leidensdruck entstehen zu lassen, hilft der bewusste Umgang in Maßen – oder ein vorübergehender Verzicht in Form eines „Digital Detox“.

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