Kostspielig. Nicht integrierbar. Keine Kontrolle über die Leistungen. So lauten die gängigen Vorurteile von Unternehmen gegenüber Freiberuflern, die als hochqualifizierte Fachkräfte temporär für verschiedene Projekte tätig sind. Doch das ist in der Life Sciences Branche nicht der Fall. Denn diese Art des Personaleinsatzes ist extrem lohnenswert – für beide Seiten und noch viel mehr in der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Deutschlands Zukunft, Innovationsfähigkeit und Teilhabe an der Wissensökonomie ist unmittelbar mit einer „Bildung zur Selbstständigkeit“ verbunden. Kurz: Ohne hochqualifizierte selbstständige Experten kein Fortschritt. So lautet das Fazit des aktuellen “brand eins” Sonderheftes zum Thema “Von Selbstständigen lernen”. Auf die Pharma- und Biotech-Unternehmen trifft das um ein Vielfaches zu – gerade in der aktuellen pandemischen (Ausnahme-)Situation. Die Naturwissenschaften stehen im Fokus bei der Suche nach Antworten auf die COVID-19-Krise und somit steigt der Bedarf nach Spezialisierung noch weiter. Das heizt auch den Fachkräftemangel, die Suche nach Experten, weiter an. Immer mehr Unternehmen entdecken deshalb Freelancer als wichtiges Mittel, um Veränderungen, kurzfristige Ressourcenknappheit oder temporäre Projekte in der eigenen Organisation umzusetzen. Sie haben erkannt, dass die Zusammenarbeit mit hochqualifizierten Wissensarbeitern viele Vorteile hat. Und trotzdem halten sich immer noch hartnäckig einige Mythen.
Mythos: zu teuer
Die Frage nach dem Geld: Sie kommt immer wieder – und doch hat sich in den letzten Wochen und Monaten des gesellschaftlichen Krisenmodus, des anhaltenden pandemischen Zustandes, gerade in der Life Sciences Branche etwas verändert. Dieser Sektor stand und steht mehr denn je im Fokus. Immer mehr Projekte mussten in immer kürzer Zeit und konstanter Qualität abgewickelt werden. Der Research and Development Bereich lief bei vielen Unternehmen an der Leistungsgrenze, die Kapazitäten galt es kontinuierlich zu erweitern, die Lieferketten mussten neu gedacht werden. Das Ergebnis: Die Frage nach dem Geld relativierte sich. Denn plötzlich zählte schnell verfügbare, hochqualifizierte Expertise in Form von Life Science Experten mehr denn je, um gemeinsam die Ausnahmesituation zu bewältigen. Unternehmen und hochqualifiziert Wissensarbeiter rückten eng zusammen. Hochqualifizierte Wissensarbeiter haben nicht nur in der Life Science Branche in den vergangenen Jahren stark zum Wachstum der deutschen Volkswirtschaft beigetragen. Durch das Outsourcen von Arbeit wurden Kosten zum Teil reduziert, gleichzeitig stieg die Flexibilität und neue und mehr Aufträge wurden schneller abgewickelt. Zudem wird ein selbstständiger Wissensarbeiter nur nach tatsächlich geleisteten Stunden oder tageweise vergütet. Ist das Projekt beendet, fallen keine Kosten mehr an. Dies hält das unternehmerische Risiko gering.
Mythos: Wissensabwanderung
Wissensarbeit ist Netzwerkarbeit. Die Basis ist gegenseitiges Zuhören, um sich zu versteht und weiterzuentwickeln. Um immer up to date zu sein, stellen Freelancer einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Doch dafür muss man wissen, was diese Experten für einen tun können. Statt Angst vor Unbekanntem zu haben oder die Abwanderung von Wissen in Form von sensiblen Informationen zu befürchten, braucht es ein Netzwerkdenken. Wer sich mit den temporären Wissensarbeitern austauscht, wird neue Synergien entdecken und Wissen aufnehmen, mit dem man immer neue Herausforderungen meistern kann. Denn temporäre hochqualifizierte Spezialisten haben den Vorteil, dass sie unabhängig sind, einen unverbauten Blick von aussen mitbringen, Wissen damit in die Organisation tragen – statt hinaus. Für letztes sorgen entsprechende Verträge. Das Resultat: eine steile Lernkurve für alle.
Mythos: Nicht integrierbar
Mythos: Mangelnde Leistungskontrolle
Mythos: Lange Einarbeitung
Ein Blick die Zukunft: Hochqualifizierte Wissensarbeiter bleiben begehrt
Auch in Zukunft werden immer mehr Unternehmen hochqualifizierte, selbstständige Wissensarbeiter einsetzen. Und das nicht nur um ihre Projekte abzuwickeln oder kurzzeitige Ressourcen zu überbrücken, sondern um Veränderungen zu ermöglichen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Harvard Business School (HBS) und der Unternehmensberatung BCG. Ein vergleichbares Bild für den deutschen Markt ergab auch die Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF).