Digital Health: Chancen und Risiken durch Gesundheits-Apps

Trends im Bereich Digital Health gibt es viele, unter anderem in Form von Apps rund um die eigene Gesundheit. Diese Apps decken vor allem die Bereiche Entspannung, Ernährung und Training ab, aber auch darüber hinaus gibt es weitere Anwendungsgebiete, die nicht nur die eigene Person betreffen, sondern auch im Gesundheitswesen Unterstützung bringen sollen.

Digitalisierung und technologischer Fortschritt in Arztpraxen

Immer mehr Ärzte und Ärztinnen bieten mittlerweile Online-Sprechstunden oder Video-Chats für ihre Patienten an – eine Nachwirkung der Covid-19 Pandemie. Doch was zum Höhepunkt der Pandemie galt, ist auch jetzt noch ein wichtiger Punkt: Ansteckungen in Wartezimmern werden durch dieses digitale Angebot reduziert. Diese neuen Möglichkeiten bieten allerdings auch Leuten, die gerade beispielsweise nicht in der Lage sind, das Haus zu verlassen, eine Option mit dem Arzt per Video zu sprechen. Neben den gesundheitlichen Aspekten zählen also auch Mobilitätsaspekte zu den klaren Vorteilen von Online-Sprechstunde und Video-Chat Angeboten.

Mithilfe von Apps wie „Doctolib“ können Patienten Arzttermine online buchen und so den administrativen Aufwand in den Praxen reduzieren. Diese Anwendungen bieten darüber hinaus nicht nur eine Übersicht aller Termine an, sondern geben einem auch die Möglichkeit die gebuchten Video-Sprechstunden direkt über die App zu realisieren. Ausserdem gibt es die Option, Rezepte online mit einer App einzulösen und auch der Markt an Online-Apotheken wie „Shop Apotheke“ werden immer breiter aufgestellt.

Individueller Überblick über den Menstruationszyklus

Unterschiedlichste Zyklus Tracking-Apps zum Download, wie beispielsweise „Flo“,  erlauben Nutzern, die Blutungsdauer sowie -stärke ihrer Menstruation digital festzuhalten – häufig dargestellt in einer Kalenderübersicht. Aber auch weitere Funktionen wie das Notieren von körperlichen Veränderungen wie Schmerzen, Heisshungerattacken, Verdauungsproblemen sowie Probleme mit der Haut und den Haaren, oder des aktuellen Stands der Vitalität und des Energiehaushalts sind möglich. Ausserdem können die Apps aufgrund der eigenen vergangenen Perioden-Daten, den wahrscheinlichen Beginn der nächsten Blutung vorhersagen. Darüber hinaus zeigen die meisten Zyklus-Apps zudem den Zeitraum und den Zeitpunkt der nächsten fruchtbaren Phase sowie den nächsten Eisprung an – diese Informationen sind gerade bei der Verhütung oder einem Kinderwunsch von Bedeutung.

Unterstützung der mentalen Gesundheit

Auch bei psychischen Erkrankungen, wie Angststörungen, Depressionen oder Schlafstörungen gibt es eine grosse Auswahl an Apps, die Unterstützung versprechen. Zum einen gibt es die Möglichkeit der Online-Therapie, was gerade zu den aktuellen Zeiten eine sehr grosse Erleichterung darstellt. Derzeit herrscht ein starker Mangel an Therapieplätzen, dem durch die digitale Option etwas Abhilfe geschaffen werden kann. Ausserdem haben viele Betroffene Hemmungen, offen über ihre mentalen Probleme zu sprechen oder sich Hilfe zu holen. Dank Apps wie beispielsweise „Betterhelp“ kann diese Hemmschwelle sinken.

Menschen, die mit psychischen Krankheiten zu kämpfen haben, haben meist auch Probleme die eigene Komfortzone innerhalb der eigenen vier Wände zu verlassen oder längere Wege auf sich zu nehmen, sodass auch hier Online-Therapie eine starke Entlastung für Patienten sein kann. Vor allem für Depressionen gibt es aber auch Apps, die Selbsttests sowie Übungen anbieten, um eine lange Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken, denn derzeit liegt der Durchschnitt bei 19,9 Wochen, bis Betroffene mit einer Therapie beginnen können. Ein Beispiel für eine solche App ist „COGITO“.

Meditations- und Konzentrations-Apps für mehr Entspannung

Weitere Möglichkeiten etwas für seine mentale Gesundheit zu tun, lassen sich in Meditations-Apps finden. Teilweise helfen besondere Modi dabei, besser in den Schlaf zu finden.  Beispiele hierfür sind „Calm“ oder „Headspace“. Es gibt sogar auch Anwendungen wie „Forest“, die eine Unterstützung der Konzentration versprechen, indem sie zum Beispiel für eine angegebene Zeit keine Benachrichtigungen auf deinem Handy anzeigen oder dein Handy „sperren“ und dich somit ermahnen weiter fokussiert zu arbeiten.

Fitnesstracker und Ernährungstipps fördern die körperliche Gesundheit

Gerade, wenn es um die körperliche Gesundheit geht, existiert zudem auch eine Vielzahl an Sport- und Trainings-Apps, die neben Trainingsplänen meist auch Videos mit Beispielen zur korrekten Ausführung der einzelnen Übungen bereitstellen. Eine der vermutlich häufigsten und auch bekanntesten Funktionen von Gesundheits-Apps ist zudem der Schrittzähler, aber es gibt auch Möglichkeiten den eigenen Blutdruck zu messen oder den Herzschlag zu überprüfen. Da die richtige Ernährungsweise auch eine große Auswirkung auf die Gesundheit hat, kann man ergänzend zu den Trainings-Apps auch entsprechende Ernährungs-Apps verwenden, die Ernährungspläne bereithalten, Kalorien tracken oder auch Rezept-Vorschläge beinhalten.

Möglichkeiten zur Ergänzung der ärztlichen Behandlungen

Auch bei einigen Krankheiten wird mittlerweile Unterstützung oder Begleitung in Form von Anwendungen auf dem Smartphone angeboten. Beispielsweise gibt es digitale Selbsthilfegruppen für Krebspatienten, beispielsweise in Form der „YES!APP“. Es gibt ausserdem Angebote, die bei der Krebsvorsorge helfen können: „Breastcare“ unterstützt Anwender visuell, wie man richtig die eigene Brust abtasten kann, um eventuelle Auffälligkeiten schon früh zu erkennen. Mithilfe von „SkinVision“ kann man Muttermale einschätzen lassen, um so mögliche Risiken direkt zu entdecken und abzuklären. Des Weiteren können Apps als Kranken-Tagebuch fungieren, in denen Patienten ihre Schmerzen und Symptome eintragen können. Auch digitale Medikamentenpläne sind möglich mit entsprechenden Erinnerungen zur Einnahme der Medikamente. Mithilfe eines Kranken-Tagebuchs können Ärzte die individuelle Gesundheitssituation aufgrund der grösseren vorliegenden Datenmenge besser einschätzen sowie Verläufe über einen längeren Zeitraum beobachten. Die Ergebnisse der Behandlungen werden zudem ebenfalls besser, da durch die individuelle Betrachtung auch beispielsweise die Verträglichkeit von Wirkstoffen aktuell beurteilt werden kann. Vor allem als Behandlungsunterstützung einer Krankheit können Gesundheits-Apps daher einen immensen Mehrwert bieten.

Welche Nachteile können digitale Gesundheits-Apps mit sich bringen?

Ein Punkt, der bei all den positiven Aspekten nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist das Thema Datenschutz. Gerade Gesundheitsbezogene Daten sind sehr sensibel und müssen daher auch einem besonderen Schutz unterliegen. Grundsätzlich muss bei diesen Apps zwischen sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) und „klassischen“ Gesundheits-Apps unterschieden werden. Die DiGAs können von Ärzten mit einem Rezept verschrieben werden. Sie gelten als echtes Medizinprodukt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diese Anwendungen strengen Richtlinien und Regularien unterliegen. Klassische Gesundheits-Apps dagegen können nicht per Rezept verordnet werden und theoretisch kann jede Person eine solche App erstellen und vermarkten. Daher ist es wichtig, sich selbst gut über die jeweiligen Datenschutz-Richtlinien der jeweiligen App zu informieren und auch die Wirksamkeit kritisch zu hinterfragen.

Bedenkliche Risiken beim Thema Digital Health können das ständige Tracken und Optimieren, vor allem von Ernährung und Sport, mit sich bringen. Genau diese Gewohnheiten können Menschen dazu verleiten, zwanghafte Lebensweisen zu entwickeln und damit beispielsweise zu Essstörungen wie Magersucht führen. Der vorsichtige und reflektierte Umgang mit Trainings- und Ernährungs-Apps sind daher essenziell, damit die eigene Gesundheit nicht sogar gefährdet wird.

Digital Health - Fazit

Viele Gesundheits-Apps leifern ein grosses Spektrum an Informationen zu dem entsprechenden Thema und bieten gegebenenfalls auch praktische Übungen für den Alltag. Ausserdem werden immer mehr Arztpraxen zunehmend digitaler, was den Zugang zu medizinischer Versorgung auf unterschiedlichste Wege erleichtert. Abschließend ist wichtig, dass all diese Gesundheits-Apps und Angebote keine professionelle Hilfe ersetzen können. Das sollte auch nicht der Anspruch sein, denn das Ziel der meisten dieser Anwendungen ist Begleitung oder positive Unterstützung.

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